2. Advent

2. Advent

In Bethlehem war ein Gedränge,
die Straßen waren viel zu enge.

Man drängte, schob und schimpfte auch.
Der Schutzmann hielt sein Schwert vorm Bauch.

Maria wurde das Gefühl
Da hier mit einem Mal zu viel.

„Joseph, ich glaub, in ein paar Stunden,
da hab ich sicherlich entbunden.“

„Wir brauchen schnell ein Nachtquartier.
Maria, bitte warte hier.

Wo er auch klopft, es ist vergeblich.
Auch wurde es schon langsam neblig.

Er hatte nun nach knapp zwei Stunden
Noch immer kein Quartier gefunden.

Er geht noch etwas geradeaus,
da steht am Rand ein kleines Haus.

Er klopft – und er erzählt die Not
Dem alten Mann. „Erbarm sich Gott!“

In meinem Haus hab ich hier
Beim besten Willen kein Quartier.

Ich hab es! Joseph, da vor dem Ort,
du weist doch, bei dem Felsen dort,

da hab ich einen Stall, ganz klein,
ihr werdet dort alleine sein.

Auch warm ist´s dort bei meinen Tieren,
so müsst ihr diese Nacht nicht frieren.“

Als Joseph endlich wiederkam,
da blickte sie ihn fragend an.

„Ich bin durchs ganze Dorf gekommen,
doch niemand hat uns aufgenommen.

Doch etwas draußen, gar nicht weit,
da steht für uns ein Stall bereit.

Da können wir bei Ochs und Schafen
In dieser Nacht ausruhn und schlafen.